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Silverrudder 2019

Nachdem meine letzte Umrundung von Fyn beim Silverrudder 2017 mit der Billerbix nicht geklappt hatte, dieses Jahr ein neuer Versuch mit der Catch Up. Ich starte am Donnerstag früh in Høruphav und da es am Mittwoch noch sehr stürmisch war, ist das Limit zum Einchecken um 16 Uhr von der Regattaleitung aufgehoben worden. Also gehte es bei westlichen Winden ganz entspannt nach Svendborg, das ich am frühen Nachmittag erreiche. Der Hafen ist wieder randvoll mit den Teilnehmern gefüllt und überall wird noch etwas gebastelt, Startnummern befestigt und gefachsimpelt. Die besondere Stimmung im Hafen vor der Regatta macht den Charm dieser Veranstaltung aus. Am Abend geht es zur Eröffnung und zum Briefing mit anschließendem Abendessen. Die wichtigste Information ist, in welche Richtung Fyn gerundet werden soll, links rum, gegen den Uhrzeigersinn. Laut Wettervorhersage bedeutet das einen entspannten Vorwindstart und insgesammt sehr gute Wind und Wetterverhältnisse.

Der erste Start für die "Keelboats Mini" ist am Freitag um 10:00 Uhr, meine Gruppe "Keelboats Large" ist um 12:30 dran. Das Wetter ist Vormittags noch etwas grau und teilweise nieselt es etwas, der Wind kommt aus West und liegt im Sund um 3 Bft. Die Startlinie wurde dieses Jahr erstmals vor Christiansminde ausgelegt, somit gibt es vor und während des Starts mehr Platz und kein Fährverkehr mehr. Da Wind und auch Strom schieben, lässt es sich ganz entspannt starten und es geht den Svendborg Sund raus Richtung Thurø Rev. Da mein A4 Gennaker nur für tiefe Kurse geeignet ist, starte ich unter Genua und setze ihn erst auf dem direkten Weg zur Gefahrentonnen Thurø Rev.

Nach Rundung der Tonne geht es Richtung Große Belt Brücke. Mit dem A4 halbwinds lässt mich jede leichte Böe in die Sonne schiessen und nach dem vierten Sonnenschuß hole ich den Gennaker wieder runter. Nur unter Genua 3 fehlt mir etwas Speed und der Weg zur Brücke wird lang. Ich verliere einige Plätze, sehe aber auch wie zwei Gennaker zerreißen und bin dann doch ganz glücklich mit meine Entscheidung. Ich habe mich für die sichere Brückenpassage östlich von Sprogø entschieden, da die Durchfahrtshöhe der Vestbroen 18,00m beträgt, dass könnte nicht nur den Windex kosten. Im Gegensatz zu den meisten Gegnern aus meiner Gruppe bedeutet das einen Umweg von 3 Nm und einen ungünstigeren Kurs nach der Brücke Richtung Fyns Hoved. Nach der Brücke nimmt der Wind immer mehr zu und ich binde erst das erste, dann auch das zweite Reff ins Groß. Hinter Romsø wechsel ich noch von der Genua 3 auf die Stagfock und als ich Fyns Hoved passiere ist es dunkel. Der Wind hat mehr zugenommen als vorhergesagt und ich kreuze durch die ruppige See Richtung Kleinem Belt. Etwas nervig und eigentlich sehr gefährlich sind die kleinen Boote, die nun meinen Kurs kreuzen und keine richtige Navibeleuchtung haben. Die Krönung ist ein Boot mit einem Flashlight im Topp, hat etwas gedauert bis ich begriffen hatte, dass diese Tonne auch segelt! Ab Æbelø lässt der Wind wieder nach und ich kann ausreffen und wieder auf die Genua 3 wechseln. Der Strom vor Fredericia kenntert gerade und setzt langsam Richtung Süden. Er schiebt zwar noch nicht richtig, aber bremst auch nicht. Ab Fænø wird es langsam hell und es liegt wieder eine längere Strecke halbwinds vor mir und damit wieder das Problem, für den Gennaker zu spitz und für die Genua 3 etwas zu wenig Druck. Erst ein Stück hinter Bågø setze ich den Gennaker und mache einige Plätze gut, nicht jeder hat am Morgen noch Lust ein Vorwindsegel zu setzen. Die Halse vor Lyø misslingt und ich wickel den Gennaker um das Vorstag. Ich schaffe es ihn zu bergen, aber jetzt ist unten ein Knoten im Segel. Gut das ich den Spi noch an Bord habe und baue schnell das Spigeschirr an. Vor Avernakø geht der Spi hoch und es geht zügig Richtung Svendborg. Im Sund läuft der Strom wieder mit und bei nun leichtem Wind gehe ich 12:57 durchs Ziel.

Aufgrund der guten Bedingungen mit gutem Wind, keiner Flaute und keinem Gegenstrom, eine schnelle Zeit mit 24 Stunden und 27 Minuten. Im Vergleich war ich aber nicht besonders schnell und mit Platz 27 von 56 Booten ist noch Luft nach oben. Nächstes Jahr werde ich versuchen es besser zu machen, aber natürlich bin ich stolz auf mein "Finisher-Shirt" und es geschafft zu haben!

Am Sonntag verlasse ich schon um 5:30 Svendborg. Mein Nachbar muss noch ganz nach Rostock und da ich außen liege starte ich auch gleich. Tschüß Svendborg, bis nächstes Jahr.